Herpes bei Kindern: Ansteckung verhindern und Linderung schaffen

Mit etwa vier oder fünf Jahren äußert sich Lippenherpes beim Kind wie bei einem Erwachsenen: Brennen, Kribbeln und Jucken an der Lippe, anschließend die Bildung der typischen Fieberbläschen. Ein Kind reagiert auf eine solche Entzündung häufig zusätzlich mit Fieber, einem wunden Mund, geschwollenem Gaumen oder einer Schwellung der umliegenden Lymphknoten, insbesondere im Nacken. Herpes bei Kindern ist unangenehm: Essen und Trinken bereiten Beschwerden, das Kind fühlt sich unwohl. Erfahren Sie hier, wie Sie eine Ansteckung vermeiden können und was zu tun ist, wenn es doch zu einem Ausbruch von Herpes bei Kindern kommt. (Lesen Sie hier mehr über Herpes bei Kleinkindern.)

Ist Herpes bei Kindern gefährlich?

Wenn Kinder Herpes bekommen, verläuft der Ausbruch der Krankheit in der Regel unkompliziert. Zwar brennt und juckt die empfindliche Lippenhaut und die Fieberbläschen beim Kind können sehr schmerzhaft sein. Ein gesundes Immunsystem bekämpft das Virus jedoch erfolgreich, sodass die Entzündung innerhalb von einer oder zwei Wochen wieder abheilt. Ist beim Kind Lippenherpes sichtbar, ist das also zunächst kein Grund zur Beunruhigung.

Aufmerksam sollten Sie werden, wenn die Entzündung sich über die Lippen hinaus ausbreitet. Insbesondere wenn die Augenpartie betroffen ist, suchen Sie umgehend einen Arzt auf. Denn das Virus kann die Hornhaut der Augen angreifen und dort zu Schädigungen führen. Eine solche Übertragung kommt vor allem durch Kratzen oder Pulen an den Fieberbläschen zustande. Entdecken Sie also Herpes an der Lippe, sollte das Kind, soweit möglich, vom Kratzen abgehalten bzw. abgelenkt werden. Suchen Sie sicherheitshalber einen Kinderarzt auf.

Herpes: Kind vor Ansteckung schützen

Die beste Behandlung ist es, eine Ansteckung von vornherein zu vermeiden. Zwar sind sowohl Sie selbst als auch Ihr Kind mit hoher Wahrscheinlichkeit infiziert (denn mehr als 3 Milliarden Menschen tragen das Herpes-simplex-Virus Typ i in sich) – zum Ausbruch kommt es aber nur, wenn das Immunsystem geschwächt ist oder ein direkter Kontakt mit einem Menschen besteht, bei dem die Herpesbläschen bereits sichtbar sind. Bekommen Kinder Herpes, ist es also wichtig, Geschwisterkinder vor Ansteckung zu schützen – zum Beispiel, indem diese nicht die gleichen Spielzeuge oder das gleiche Geschirr verwenden. Der Juckreiz, den Herpes labialis beim Kind auslöst, verleitet außerdem zum Kratzen. Dadurch kann das Virus auch über die Hände übertragen werden. Häufiges Händewaschen gehört definitiv zu den obersten Schutzmaßnahmen!

Sind Sie selbst infiziert? Dann handeln Sie schnell

Wenn Sie als Erwachsener einen Ausbruch von Lippenherpes bei sich festgestellt haben, greifen Sie am besten beim ersten Anzeichen zu einem antiviralen Mittel, zum Beispiel Pencivir bei Lippenherpes. So beschleunigen Sie die Heilung des Lippenherpes, und Ihr Kind ist der zusätzlichen Ansteckungsgefahr weniger lange ausgesetzt.

Herpes bei Kindern: Beschwerden lindern

Und wenn es doch zu einem Ausbruch gekommen ist? Häufig hindert Herpes an der Lippe das Kind daran, richtig zu essen und zu trinken. Abhilfe schaffen Sie, indem Sie zum Beispiel einen Strohhalm oder gekühlte Speisen anbieten.

Sprechen Sie außerdem mit Ihrem Kind über Hygiene: Häufiges Händewaschen verhindert, dass das Virus sich weiter ausbreitet. Aus dem gleichen Grund sollte das Kind nach Möglichkeit nicht an der Lippe kratzen oder pulen und sich auch nicht ins Gesicht oder an die Augen fassen. Das fällt vielen Kindern schwer. Im Zweifelsfall kann ein Arzt ein schmerzlinderndes Gel verschreiben, das ein wenig Erleichterung bringt.

Bei Herpes Kind in die Kita schicken?

Dürfen Sie Ihr Kind mit Herpes in die Kita (oder Schule) schicken? Ein gesetzliches Verbot dafür gibt es nicht, da die meisten Menschen das Virus sowieso bereits in sich tragen. Je nachdem, wie es Ihrem Kind geht und wie die Entzündung verläuft, kann es sinnvoll sein, das Kind dennoch ein paar Tage zu Hause zu behalten. Fragen Sie dazu Ihren Kinderarzt oder auch die Erzieher.

Herpes bei Kindern verbreitet sich noch schneller als bei Erwachsenen, da Kinder sich ungehemmt ins Gesicht fassen, ihr Spielzeug und ihre Trinkbecher teilen, Küsschen geben etc. Wenn Sie sich also dafür entscheiden, Ihr Kind mit Herpes in die Kita zu schicken, dann belehren Sie noch einmal gründlich: Küsschen und das Ausleihen von Trinkflaschen sind für ein Kind mit Lippenherpes tabu.